Planungsablauf
In der folgenden Tabelle finden Sie einen beispielhaften Planungsablauf.  

 

 

 

 

Vorbereitende Arbeiten

1

Veranlassung

 

Die AST wird im konkreten Fall im Vergleich mit konventionellen Lösungen als mögliche Alternative betrachtet.
 

2

allgemeine Beschreibung  der Zielsetzung

 

Die Ziele, die mit der AST erreicht werden sollen, sind zu formulieren.  Die organisatorischen, administrativen und technischen Randbedingungen sind grob zu umreißen. Ein grundsätzliches Gespräch mit der Aufsichtsbehörde ist zu führen.
 

3

Beteiligte

 

Der Projektinitiator bestimmt Projektleitung, Projektkoordination und Beteiligte (Betroffene / Berater).
 

4

Projektablaufplan

 

Ein Projektplan mit Arbeitspaketen, Dauer, Bearbeiter, Berichtswesen, Meilensteinen, Dokumentation ist aufzustellen.
 

5

Beschreibung des Untersuchungsgebietes

 

Allgemeine Beschreibung des Einzugsgebietes, des Kanalnetzes, der Abwasserreinigungsanlage sowie deren Betriebszustände, der Topographie, etc. mit Blick auf die Zielsetzung.
 

6

Konkretisierung der Vorgehensweise

 

Mit Blick auf die Zielsetzung ist zu umreißen, wie der Nutzen einer AST nachgewiesen wird. I.d.R. ist ein geeignetes Simulationsprogramm auszuwählen. Hierbei ist zu beachten, dass zur Nachbildung einer Verbundsteuerung von Regenbecken andere Modellansätze sinnvoll sind als zum detaillierten Nachweis der Auswirkungen bei Aktivierung von Kanalstauraum.
 

7

Entwässerungstechnische Daten Kanalnetz, Regen-
bauwerke, Kläranlage

 

Die technischen Daten (vorhandenes Entwässerungssystem, Auslegungsdaten, abflusswirksame Flächen, etc.) sind zusammenzustellen. Dabei wird der Umfang durch die konkrete Aufgabenstellung und die geplante Vorgehensweise (Simulationsmodell) bestimmt.
 

8

Betriebseinrichtungen

 

Die vorhandenen Mess- und Regeleinrichtungen sind zu erfassen. Eine Bestandsaufnahme der Bautechnik, der Maschinentechnik sowie der EMSRN-Techniken ist durchzuführen.
(EMSRN = Elektro-, Mess-, Steuer-, Regel-, Nachrichtentechnik)

9

Abwasserdaten

 

Die Grundlagendaten zum Trockenwetterabfluss, Aufteilung in Schmutz- und Fremdwasser sind zusammenzustellen und gegebenenfalls durch zusätzliche Messprogramme zu ergänzen.
 

10

Niederschlagsdaten

 

Mit Blick auf die geplante Vorgehensweise (Simulationsmodell) sind die erforderlichen Regendaten zusammenzustellen (Einzelereignisse, Regenreihen).

11

Plausibilitätskontrollen der
zusammengestellten Daten

 

Die Daten sind auf Plausibilität zu überprüfen und unter diesem Aspekt zu bewerten, bevor sie weiter verwendet werden.
 

12

Datenaufbereitung

 

Die aufgenommenen Daten sind in ein Simulationsmodell zu integrieren.
 

Grundlagen der Lösungsfindung

13

Berechnung des vorhandenen Zustands und Vergleich mit Praxiserfahrungen

 

Die aktuelle Situation ist mit dem Simulationsmodell zu berechen. Die Berechnungsergebnisse sind mit Betriebserfahrungen (evtl. auch Messungen) abzugleichen. Die Modellparameter bzw. die Modellstruktur sind gegebenenfalls anzupassen und die Berechnung ist zu wiederholen.
 

14

Festlegung der quantifizierten Zielgrößen

 

Die Ziele wurden bereits allgemein formuliert. Hier müssen jetzt die Zielgrößen  detailliert festgelegt und quantifiziert werden. Zielgrößen können z.B. Entlastungsraten sein oder Vorgaben nach dem A128 (abhängig u.a. vom jeweiligen Bundesland).
 

15

Konventionelle Lösungen als Vergleichsbasis

 

Um den Nutzen der AST nachzuweisen sind vorab konventionelle Lösungen (z.B. zusätzliche Becken) zu entwickeln, mit denen die formulierten Ziele ebenfalls erreicht werden könnten.
 

Entwicklung der Abflusssteuerung

16

Entwurf von
Steuerstrategien

 

Entwurf der Rechenvorschrift zur aktuellen Ermittlung der zeitlichen Folge der Sollwerte aller Steuereinrichtungen unter Berücksichtigung der Einschränkungen ökologischer, baulicher, betrieblicher und  technischer Art.
 

17

Simulation der Abflusssteuerung

 

Nachweis der Wirksamkeit der Steuerstrategie durch Abflusssimulation
 

18

Optimierung der Abflusssteuerung

 

Iterative Verbesserung der Abflusssteuerung aus den Berechnungsergebnissen heraus
 

19

Betrachtung bei Störung und Risikoverhalten

 

In einer generellen Betrachtung ist für die entwickelte Abflussteuerung zu betrachten, welche Konsequenzen / Risiken bei einer Störung auftreten können.
 

Festlegung der baulichen und technischen Einrichtungen

20

Bauliche / maschi-
nentechnische  Maßnahmen

 

Zusätzliches / entfallendes Beckenvolumen, maschinentechnische  Nachrüstungen / Erneuerungen, Liefer- und Leistungsübersicht
 

21

EMSRN – Technik

 

Stand der Technik, Erneuerungs- / Technologie- / Funktionsschemata MSR, Fernwirktechnik, Leitstellentechnik, Liefer- und Leistungsübersicht
 

22

Kostenschätzung

 

Die Schritte 20 und 21 sind mit Kosten zu versehen
 

Variantenvergleich / Wirkung und Kosten

23

Vergleich: Erreichen der Zielgrößen 

 

Die Varianten (AST, konventionell) werden mit Blick auf das Erreichen der Zielgrößen bewertet. Dabei sollen auch sonstige Rahmenbedingungen, wie z.B. Verbesserung des Betriebes, Flexibilität, Nachhaltigkeit u.ä. einbezogen werden.
 

24

Kostenvergleich

 

Die Kosten AST / konventioneller Betrieb werden verglichen (Investitionen, Betriebskosten, Instandhaltungskosten)
 

25

Bewertung der Ergebnisse

 

Tabellarische Übersicht, Kommentierung der Varianten
 

26

Störfallkonzept, Risiko- und Störfallpotenzial

 

Detailliert ist zu untersuchen, was bei Ausfall einzelner Systemkomponenten zu berücksichtigen ist (Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Sicherheit, zulässige Fehlertoleranz, Folgen falscher menschlicher Handlungen)
 

27

Auswahl einer Variante

 

Auswahl / Empfehlung einer Variante
 

Vorbereiten  der Abflusssteuerung

28

Verfahren

 

Zusammenfassendes Lastenheft
 

29

Bauwerke

 

Entwurfs- und Ausführungsplanung
 

30

EMSRN - Technik

 

Entwurfs- und Ausführungsplanung
 

Vorbereitungen zur Genehmigung

31

Rahmenbedingungen zur Genehmigungsfähigkeit

 

Zusammenfassung der rechtlichen und administrativen Vorgaben für eine AST nach Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde
 

32

Voraussetzungen zur Genehmigungsfähigkeit

 

Nachweisführung über Erfüllung und nachhaltige Sicherung der Vorgaben gegenüber der Wasserbehörde
 

33

Zusammenstellen der Genehmigungsunterlagen

 

Antragstellung mit Entwurf und Betriebsweise der AST